Was haben Karate und Psychotherapie gemeinsam?

Karate und Psychotherapie- wie passt das zusammen? Laut dem Psychologen und Psychotherapeuten Ralf Adam sehr gut! Der Gnarrenburger hat vor kurzem einen  Meilenstein auf dem Weg eines jeden Karateka bezwungen: Er bestand die Prüfung zum 1. Dan, dem Schwarzen Gürtel!

Als Psychologe entdeckt Ralf Adam zwischen seinem Sport und seinem Beruf immer wieder interessante Gemeinsamkeiten.

Bevor Ralf Adam vor zehn Jahren mit dem Karate-Training beim TSV Gnarrenburg begann interessierte er sich bereits für fernöstliche Weisheiten und Sinnsprüche. Über diesen eher philosophischen Zugang kam er zunächst in Kontakt mit Kendo, dem japanischen Schwertfechten. Nach einigen berufsbedingten Umzügen landete er schließlich in Gnarrenburg und trainierte fortan „den Weg der leeren Hand“ , sprich Karate. Als Psychotherapeut ist Ralf Adam  davon überzeugt, dass gerade Karate ein Sport ist, der mehr zur mentalen Gesundheit beitragen könne, als andere Sportarten.

Es geht auch um Konfrontation und Grenzen

„Im Karate versuchen wir verschiedene Bereiche in Einklang zu bringen: Muskelspannung, Muskelentspannung, Schritt, Schlag, Atmung. In der Therapie versuchen wir Denken, Verhalten, Fühlen und Wahrnehmung in Einklang zu bringen. Im Karate überwinden wir uns, lernen Grenzen kennen. In der Therapie ist es genauso. Wir wenden uns unangenehmen Themen zu, konfrontieren uns mit ihnen und suchen einen Umgang. Wir stellen uns selbst!“   Karate ist für ihn daher ein guter Weg zum inneren Wachstum. „Gerade auch Menschen mit Ängsten, Depressionen, Zwängen, Impulskontrollstörungen oder ähnlichem können vom Karate Training profitieren.“

Fokussierung im Hier und Jetzt

<span;>Bewegung und Gruppenaktivitäten seien generell gut für die psychische Gesundheit. Aber sich einfach nur „auspowern“ könne man sich auch in anderen Sportarten. Was das Karate hervorhebe, sei aber das hohe Maß an Konzentration, welches man im Training aufbringen müsse. Sei es bei Kampf-Übungen am Partner oder beim zigtausendsten Wiederholen von einzelnen Techniken ohne Partner. Diese Fokussierung im Hier und Jetzt, das Loslassen von Gedanken sei es, die ängstlichen und negativen Gefühlen entgegen wirken könnten.  Diese Erfahrungen macht Ralf Adam auch persönlich. Es ist ihm wichtig, ein Gegengewicht zu seinem anspruchsvollen Beruf als Psychotherapeut zu haben. „So kann ich mich beim Karate bewegen,  mich auf mich selbst zu konzentrieren und die Gedanken besser abschalten! Durch das Lernen von Bewegungsabläufen, Strategien und Anwendungsoptionen in der Selbstverteidigung möchte ich aber auch  mental fit bleiben. Mir ist wichtig, dass ich mich immer wieder neu fokussiere, das ich immer wieder in den jetzigen Moment komme.“  Ein weiterer wichtiger Grund Karate zu betreiben ist auch die körperlichen Herausforderungen, die das Training immer wieder mit sich bringt. Für Ralf Adam gilt: Je durchgeschwitzter er nach dem Training ist, desto zufriedener ist er am Ende des Tages. „Es ist mir wichtig, mich körperlich gesund zu halten. Ich erhoffe mir von der Muskelkräftigung, den Koordinationsübungen sowie dem Dehnen, dass ich noch lange leistungsfähig bleibe.“  Eine Leistungsfähigkeit, die Ralf Adam auch bei seiner Prüfung zum Schwarzgurt unter Beweis stellen musste. Zwei Jahre Vorbereitungszeit und zwei Monate Intensivtraining gingen der Prüfung voraus. „Ich wusste, dass ich von meinen Trainern in Gnarrenburg gut vorbereitet war.“ Die Prüfung zum ersten Dan stellt für Ralf Adam den vorläufigen Höhepunkt seiner Entwicklung als Karateka dar. Dieses persönliche Ziel erreicht zu haben, erfülle ihn mit Zufriedenheit. Ralf Adam wird weiter trainieren, seine nächste Gürtelprüfung zum 2. Dan stünde dann in frühestens zwei Jahren wieder an. Mit seiner engagierten und respektvollen Art will er auch seine Erfahrungen an nachfolgende Karatekas weiter geben. Auch hier zieht er wieder Prallelen zwischen seinem Sport und seinem Beruf als Therapeut:  „Je länger ich arbeite, desto hilfreichere Strategien lerne ich kennen. Und desto mehr erfahre ich über das Leben. So sehe ich auch die Rolle fortgeschrittener Karateka. Sie vermitteln ihr Wissen und bleiben gleichzeitig immer die Schüler.“

„Beim TSV Gnarrenburg wird Karate für alle Altersgruppen ab sieben Jahren angeboten. Anfänger sind jederzeit herzlich willkommen“, betont der verein. Nähere Infos gibt es unter tsv-gnarrenburg.de oder bei Spartenleiter Sascha Ryll unter 0176- 32539154

Kata Turnier in Gnarrenburg

 

Am letzten Wochenende wurde Gnarrenburg zum Treffpunkt der Karate Szene im Raum BRV-ROW-OHZ. Der TSV Gnarrenburg lud zum Karate-Kata-Turnier ein. Die Teilnehmenden Karateka kamen vom TSV Bremervörde, dem 1. Budo-Club OHZ, MTV Hesedorf und dem  SEV Breddorf.

Diese Turnierreihe, einst von Gnarrenburgs Kindertrainerin Yvonne Betke ins Leben gerufen, wurde in Zeiten vor Corona abwechselnd von den umliegenden Karate-Vereinen ausgerichtet. Nach nunmehr fünf Jahren Unterbrechung entschlossen sich  Gnarrenburgs Kindertrainerin Yvonne Betke und  Gnarrenburgs Spartenleiter Sascha Ryll, diese Veranstaltung  wieder aufleben zu lassen.

Eine „Kata“ bedeutet im Karate, wie in anderen japanischen Kampfkünsten auch, eine Übungsform, bei der eine detaillierte Abfolge von Bewegungen ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich um stilisierte Kämpfe, die gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner ausgeführt werden. Bewertet werden Dynamik, Präzision und Ausdruck. Als Novum erstmals mit im Programm:  Kata-Mannschaft, bei der drei Athleten ihre Kata gleichzeitig in absoluter Synchronität darbieten müssen!  Eine Neuerung, die ankam und die bei der nächsten Veranstaltung mit Sicherheit beibehalten wird. Da bei dieser Art von Wettbewerb also so gut wie keinerlei Verletzungsrisiko besteht, war das Turnier gerade auch für Anfänger sehr geeignet. In Gnarrenburg nahmen fast siebzig Teilnehmer zwischen dem Grundschulalter und Mitte fünfzig Jahren teil.

Für die Gnarrenburger Veranstalter diese Turniers stand bereits im Vorfeld fest, dass  die Wiederaufnahme des Turniers die richtige Entscheidung war. Denn bereits in der Vorbereitungsphase konnten die Trainer immense Fortschritte in der technischen Entwicklung ihrer Schützlinge feststellen. „Die Trainingsmotivation im Vorfeld einer solchen Veranstaltung ist  noch einmal eine ganz andere als beispielsweise bei einer Gürtelprüfung. Der direkte Vergleich mit anderen Karatekas aus anderen Vereinen ist hierbei sehr hilfreich und macht natürlich auch den Reiz einer solchen Veranstaltung aus.“, so Sascha Ryll.  Am Tag der Veranstaltung dann, sorgten hohe Teilnehmerzahlen, viele Zuschauer und ein reibungsloser Ablauf bei den Gnarrenburger Ausrichtern für ausnahmslos zufriedene Gesichter. Und auch sportlich lief es für den TSV mehr als rund!  14 Gnarrenburger Teilnehmer erzielten am Ende des Tages 14 Medaillen und brachte dem TSV Platz eins im Medaillenranking ein! Auf Platz zwei kam der 1. Budo Club -OHZ, der mit 25 Startern auch den Teilnehmerrekord stellte, gefolgt vom TSV Bremervörde auf Platz drei, SVE Breddorf auf Platz vier und MTV Hesedorf auf Platz fünf. Sascha Ryll: „Ein ganz und gar gelungene Veranstaltung. Für mich besonders wichtig: Der hervorragende Sportsgeist im TSV aber auch unter den Teilnehmenden Vereinen. Dass die Fortgeschrittenen ganz selbstverständlich den jüngeren und weniger Erfahrenen halfen und auch ansonsten alle überall dort mit anpackten, wo es notwendig war, machte die besondere Atmosphäre dieses schönen Turniers aus.“

Für das nächste Jahr ist auch schon ein Ausrichter gefunden. Der 1. Budo-Club OHZ erklärte sich noch am gleichen Tag bereit die Veranstaltung 2025 zu übernehmen.

Die Gnarrenburger Platzierungen:

Platz 1.

Hinke Beetstra, Janne Stranz, Emil Kotza, Lena Zeidler

Patz 2

Enno Klein, Louran Kahlil, Hannah Gerdes, Jan Beetstra, Timon Otten, Felix Taege

Platz 3.

Lourin Kahlil, Anton Gudella, Lasse Pragmann, TSV Gnarrenburg Team (Tom Pragmann, Jann Beetstra, Janne Stranz)

 

Außerdem nahm teil:  Marlon Wöhltjen

 


Die Karate-Abteilung des TSV Gnarrenburg hat einen neuen Schwarzgurt in seinen Reihen!

Herzlichen Glückwunsch an Ralf Adam zur bestandenen Prüfung zum 1. Dan beim Kono-Osterlehrgang in Bremen!

 

„Karate ist mein Leben!“- Andreas Mörsch vom TSV Gnarrenburg erneut Deutscher Meister 

„Karate ist mein Leben!“ Das sagt Andreas Mörsch über den Sport, den er seit über vierzig Jahren betreibt. Der 56 jährige Träger des 3. Dan ist nicht nur traditioneller Karateka, Trainer und Prüfer. Der Sportler vom TSV Gnarrenurg betreibt seine Kampfsportart auch als Leistungssport. Im Herbst 2023 konnte er bei den Deutschen Meisterschaften in Dillingen seinen Titel als Deutscher Meister in der Altersklasse über 55 Jahren verteidigen.

 

Dass der Sevicetechniker für Windenergieanlagen zweimal in Folge den Deutschen Meistertitel holen konnte, macht ihn besonders stolz. Dabei gehe es ihm nicht in erster Linie um den sportlichen Erfolg. Besonders wichtig sei ihm „die Auseinandersetzung mit sich selbst“. Konzentration und Selbstdisziplin im Karate seien für ihn auch ein Weg zur Persönlichkeitsentfaltung, sagt Andreas Mörsch. Dabei versuche er immer wieder ans eigene Limit zu gehen.

 

Der Weg zu Mörschs Erfolg war in den vergangenen Jahrzehnten jedoch alles andere als geradlinig. Neben berufsbedingten Trainingspausen gab es ein einschneidendes Ereignis: Vor rund drei Jahren erlitt Mörsch einen Autounfall, den er mit schweren Kopfverletzungen nur knapp überlebte. In den darauffolgenden Monaten war keinesfalls sicher, ob er jemals wieder Karate betreiben können würde. Aber Andreas Mörsch gab nicht auf. Bei seinem Genesungsprozess habe ihm vor allem der Gedanke ans Karate geholfen, blickt der 56 jährige zurück. Mit der gleichen Selbstdisziplin und der gleichen Fokussierung auf seine Ziele, die er sich im Sport über die Jahre angeeignet hat, habe er sich buchstäblich zunächst wieder ins Leben und dann auf die Wettkampfmatte zurückgekämpft. Bewegungsabläufe, Kraft, Kondition, all das musste er sich in harter Arbeit erst wieder aneignen.

 

Bereits nach einem Jahr folgte 2022 dann der erste Meistertitel in Schwergewicht bei den Ü55 Jahren, im vergangenen Herbst dann die Titelverteidigung.S eine Erfolge seien auch das Verdienst seiner Trainer, weiß Andreas Mörsch. Für seine Leidenschaft Karate nimmt er weite Wege in Kauf. Bei Werner Buddrus vom TSV Gnarrenburg und Dr. Elke von Oesen vom Bremer TV Eiche Horn, zwei der höchstgraduierten deutschen Karate-Trainer im Wadokai Stil, trainiert Mörsch traditionelles Karate. Darüber hinaus absolviert er ein spezielles Wettkampftraining bei Sergej Hanert, der mit Nippon Bremerhaven einen der erfolgreichsten Wettkampfvereine Deutschlands trainiert.

Aber auch der frühere japanische Großmeister Teruo Kono gehört zu Mörschs Vorbildern. Wie viele andere Wado-Karateka seiner Generation habe ihn diese große Karate Pesönlichkeit sehr geprägt. Kono galt in den 50er Jahren als der beste Kämpfer Japans. Vor allem aber war er es, der gezeigt hatte, dass man mit entsprechendem Kampfgeist auch im Alter von 50 Jahren noch einmal an einem internationalen Wettkampf, wie den All-Japanischen Meisterschaften, erfolgreich teilnehmen konnte. Eine Leistung die Mörsch bis heute inspiriere und motiviere. Im Schnitt steht Andreas Mörsch fünfmal pro Woche auf der Trainingsmatte. Dazu noch Athletik und Schnellkrafttraining im Fitnessstudio und Ausdauertraining auf dem Fahrrad. Die Strecke von seinem Wohnort Bremen nach Gnarrenburg zum Training fährt Andreas Mörsch auch schon einmal mit dem Fahrrad. Das alles zeigt: Mörsch ist topfit, und das nicht nur für sein Alter! Mit Karate angefangen hat Andreas Mörsch bereits mit 16 Jahren, zunächst beim TV Eiche Horn. Schnell entdeckte er sein Interesse am Wettkampfkarate, wodurch erstmals Kontakt zum TSV Gnarrenburg entstand. Obwohl er dem Verein erst offiziell vor rund zehn Jahren beitrat, reicht seine sportliche Verbundenheit zum TSV bis in die 1980er Jahre zurück. Man kannte sich von Kono-Lehrgängen und Turnieren, trat mal gegeneinander aber auch immer wieder als Team miteinander an. Erst relativ spät, mit dreißig Jahren, begann Mörsch jedoch sein Wettkampftraining zu spezialisieren und ging zu Nippon Bremerhaven. Dort wurde bereits damals auf internationalem Wettkampfniveau trainiert. Die ersten Trainingseinheiten seien sehr hart gewesen, erinnert sich der 56. Er habe regelrecht „den Hintern versohlt“ bekommen. Mit der Zeit habe er sich aber auch dort den Respekt von Trainer und Trainingspartnern erarbeitet. Mit Nippon Bremerhaven nahm Mörsch nicht nur erfolgreich etlichen Deutschen Meisterschaften teil ( 2x Silber. 2016, 2017, 2x Bronze 2018, 2019)

Zudem startete er bei den European Masters in Turin, wo er immerhin den 5. Platz erreichte. Für den TSV Gnarrenburg startete Mörsch zuletzt 2020 bei den Landesmeisterschaften und wurde dritter. Aber nicht etwa in seiner Altersklasse, sondern in der Leistungsklasse, mit Gegnern, die teilweise nur halb so alt waren wie er. Trotzdem hat Andreas Mörsch noch lange nicht genug vom Wettkampfkarate, sondern ist immer noch „heiß“ auf mehr. Zunächst einmal wolle er sich auf die zweite Titelverteidigung bei der DM konzentrieren, sagt Mörsch. Sein großer Wunsch wäre es allerdings, einmal am Masters World Cup teilzunehmen. 2020 war er bereits für dieses Turnier, das seinerzeit in in Tokyo stattfinden sollte gemeldet. Doch dann kam Corona und die Absage. Eine doppelte Enttäuschung für Mörsch, denn der Wettkampf hätte im berühmten Nippon Budokan stattfinden sollen, einem Ort , der für Kampfsportler auf der ganzen Welt von ähnlicher Bedeutung ist wie etwa das Maracana-Stadion in Rio de Janeiro für Fußballfans. Im Nippon Budokan finden nicht nur regelmäßig die größten Kampfsportturniere der Welt oder auch Olympische Spiele statt. Auch die Beatles und die Rolling Stones sind dort bereits aufgetreten. „Dort einmal kämpfen zu können, wäre ein Traum gewesen!“ so Mörsch, der diese Veranstaltungshalle bereits schon einmal auf einer privaten Japanreise erleben durfte. Aber neben seinen Zielen im Wettkampfbereich möchte sich Andreas Mörsch auch im traditionellen Karate weiter entwickeln. Hier heißt sein nächstes Ziell, die Prüfung zum 4. Dan, sprich dem vierten Meistergrad abzulegen. Denn eines weiß Mörsch: „Im Karate gibt es keine Perfektion.“ Oder wie es einst Ginchin Funakoshi, der als Begründer des modernen Karate gilt, ausdrückte: „Wahres Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig wärmst.“

 

Karate Anwenderlehrgang in Gnarrenburg

Gegen Ende des Jahres lädt die Karateabteilung des TSV traditionell zu ihrem Anwenderlehrgang nach Gnarrenburg ein. In diesem Jahr fand diese Veranstaltung bereits zum elften Mal statt. Und auch wenn aufgrund einer Konkurrenzveranstaltung in Bremen und zahlreicher krankheitsbedingter Abmeldungen deutlich weniger Aktive teilnahmen als im letzten Jahr, tat dies der gelungenen Atmosphäre  keinen Abbruch. Insgesamt erschienen immerhin rund 40 Aktive aus 10 Karate Vereinen aus Niedersachsen, Bremen, Bremerhaven und Nordrhein-Westfalen um mit dem Trainerteam um Großmeister Werner Buddrus, 7. Dan Karate, Kampfkunst in Anwendung zu trainieren. Besonders erfreut waren die Gnarrenburger Karateka, auch einige Gäste aus dem Ju-Jutsu begrüßen zu können. Ein Teilnehmer nahm es sogar auf sich, den gesamten Weg aus Bremen mit dem Fahrrad zurück zu legen. 

 

Anwenderlehrgang bedeutet Kampfkunst über die reine Bewegungsschule hinaus. Daher wurde auch fast ausschließlich am Partner trainiert. Ein Konzept, das auch in diesem Jahr wieder voll aufging, und das bei den Teilnehmern sehr gut ankam. Auch das neben Karate- Techniken auch wieder Inhalte aus anderen Kampfkünsten angeboten wurde, stieß auf Begeisterung. So vermittelte Werner Buddrus  anschaulich die Wirkungsweise der Techniken aus den klassischen Karate-Katas. Hierbei ging er besonders auf die Bedeutung der Nervendruckpunkte ein, eine Thematik, in der er bundesweit als Experte gilt. Hans-Günter Krauskopf demonstrierte die koordinatorisch sehr anspruchsvolle philippinische Kampfkunst „Modern-Arnis“, bei der mit zwei kurzen Stöckern trainiert wird. Außerdem vermittelte er sehr eindrucksvoll die Wirksamkeit von Hebeltechniken aus dem chinesischen „Chi-Na“, während Jan Meinke eine schweißtreibende Einheit zum Thema „Kickboxen“ anbot. Als besondere Gasttrainer waren Andrea Döpke und Olaf Seifert vom TSV Lohberg dabei.  Erstere bot eine Einheit zum Thema Selbstverteidigung speziell für Frauen an, bei der sie nicht nur auf rein technische Aspekte Wert legte. Auch auf  die Bedeutung von Stimme, Körperhaltung und  einer selbstsicheren Ausstrahlung ging Andrea Döpke ein. Olaf Seifert ging in seinen Einheiten unter dem Oberbegriff „Kakie“ mit dem Gegner quasi auf Tuchfühlung. Dieses Prinzip, das auch mit „klebenden Hände“ übersetzt werden kann, nutzt den engen körperlichen Kontakt zum Gegner, um bei diesem Schwachpunkte zu erspüren und ihm im entscheidenden Moment aus dem Gleichgewicht zu bringen. Yvonne Betke schließlich, kümmerte sich um die jüngsten Teilnehmer und begeisterte diesemit einem Mix aus Koordinationsübungen und Spielen.

Am Ende dieses spannenden, lehrreichen und vor allem verletzungsfreien Tages waren sich Ausrichter und Gäste gleichermaßen einig: Nächstes Jahr sieht man sich in Gnarrenburg wieder,  dann zum 12. Karate- Anwenderlehrgang!

 

Karate für Kinder beim TSV Gnarrenburg

***Der 11. Anwenderlehrgang unserer Karate-Abteilung steht an***

Karate für Kinder

***Karate – Neuer Anfängerkurs für Kinder***

Ab sofort heißt der TSV Gnarrenburg wieder alle Kinder ab sieben Jahren willkommen, die die japanische Kampfkunst Karate kennen lernen möchten. Dabei bedeutet Karate mehr als das Ausführen von Schlag-, Tritt-, und Blocktechniken. Im Training werden alle Muskelregionen des Körpers beansprucht, der Gleichgewichtssinn und die Beweglichkeit geschult und das Körpergefühl gestärkt. Neben Konzentrationsvermögen und Selbstdisziplin werden Werte wie Höflichkeit und Achtsamkeit vermittelt. Damit dabei der Spaß nicht zu kurz kommt, wird das Training mit vielen Spielen aufgelockert. Geleitet wird das Training von Yvonne Betke, die drei Jahrzehnte Karate- Erfahrung hat.

 

Training ist immer freitags, 15.30-17.00 in der Turnhalle am Kreisel in Gnarrenburg. Für den Anfang ist normale Sportkleidung ausreichend, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

 

Karate für Kinder

Volles Haus zum Jubiläum Karate-Abteilung des TSV Gnarrenburg veranstaltet ihren 10. Anwenderlehrgang

Bereits zum zehnten Mal richtete die Karateabteilung des TSV Gnarrenburg ihren „Anwenderlehrgang“ aus: Ein Name der Programm war, denn im Vordergrund stand wieder einmal   facettenreichen Anwendungsaspekte dieser asiatischen Kampfkunst, die in Vereinen und auf anderen Lehrgängen eher weniger Beachtung finden. 

 

Insgesamt lockte dies Karate-Event ca. 80 Teilnehmer aus dem nördlichen Niedersachsen, Bremen und Bremerhaven in die Moormetropole. Und so  waren die Gnarrenburger Verantwortlichen um Großmeister Werner Buddrus, 7. Dan, äußerst zufrieden darüber, nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen wieder an vergangene Teilnehmerrekorde anknüpfen zu können. 

Bei den Referenten konnten die Gnarrenburger vor allem wieder auf erfahrene Trainer aus den eigenen Reihen setzten. Großmeister Buddrus selbst ging auf spezielle Waffenkampf und Bodenkampf Übungen ein, die eine Eigenart des in Gnarrenburg praktizierten Wadokai- Karatestils darstellen, und die eher selten trainiert werden. Komplettes Neuland war für fast alle Teilnehmer hingegen die  Trainingseinheit von Hans-Günter Krauskopf, der Übungen aus dem Kobudo, der mit dem Karate eng verwandten traditionellen Waffenform von Okinawa,  unterrichtete. Sascha Ryll wiederum ging auf die Anwendung von Karate-Techniken in der reinen Selbstverteidigung im Unterschied zum sportlichen Wettkampf ein, während Diplomsportlehrer Jan Meinke mit einem  Crossfit-Parcours eine schweißtreibende und effektive Alternative  zum ansonsten im Karate praktizierten, traditionellen Kraft- und Ausdauertraining anbot. Um die vielen an diesem Tag teilnehmenden Kinder kümmerte sich Gnarrenburgs Kindertrainerin Yvonne Betke mit einem eigenen Trainingsprogramm und vielen Bewegungsspielen. Als besonderen Gastreferenten begrüßten die Gnarrenburger Olaf Seifert vom Kuri Sasori Dojo Bonn. Seifert ist nicht nur Karateteka sondern im Berufsleben auch zertifizierter „Gewaltschutztrainer für Berufsgruppen“, der sein Wissen normalerweise auf Seminaren in Firmen weitergibt. Sein Thema an diesem Tag: Das Verhalten in Gefahrensituationen in Job, Alltag und besonderen Umgebungen. Neben viel theoretischem Input zur Entstehung und Vermeidung von Gefahrensituationen zeigte er den Teilnehmern in Übungen und Rollenspielen auch praktische Ansätze der Hilfe zur Selbsthilfe, die über die bloße Vermittlung von Selbstverteidigungstechniken hinausgingen. Gefahren sollten möglichst im Vorfeld erkannt werden, so der Experte,die Selbstverteidigung nur das letzte Mittel der Wahl sein. Gefahren, die in Gnarrenburg an diesem Tag sicherlich nicht zu erwarten waren: „Nur nette Leute hier, in Gnarrneburg!“, so sein Fazit, weshalb er auch immer wieder gerne in Gnarrenburg sei. Alles in allem waren die Ausrichter um Werner Buddrus hoch zufrieden mit dem Verlauf dieses Lehrganges. Der Gnarrneburger Anwenderlehrgang wird daher auch in seiner elften Auflage das Highlight im Gnarrneburger Karate-Kalender darstellen, so Buddrus. 

 

 

Karate Prüfung TSV Gnarrenburg

Zum Jahresabschluss wurde es für viele Aktive in der hiesigen Karate-Szene noch einmal spannend. Der TSV Bremervörde lud zu einer zentralen Gürtelprüfung ein, an der neben den eigenen Aktiven auch Karateka vom TSV Gnarrenburg, MTV Hesedorf und SV Hepstedt/Breddorf teilnahmen. Insgesamt stellten sich 20 Prüflinge vom Grundschul- bis zum Erwachsenenalter dem krritischen Urteil der beiden Prüfer Jan Meinke, 4. Dan  ( TSV Bremervörde/TSV Gnarrenburg) und Sascha Ryll  3.Dan (TSV Gnarrenburg). 

 

Geprüft wurde zu den Gürtelfarben von Weiß bis Braun. In der Grundschule war die korrekte Ausführung der unterschiedliche Schlag- Tritt und Blocktechniken gefordert, später kamen in Form von Partner- und Freikampfübungen auch noch Fußfeger- Wurf und Hebeltechniken dazu.  Besonders zu den höheren Gürtelgraden war die Prüfung auch eine konditionelle Leistungsprüfung, die gesamte Prüfung dauerte fast vier Stunden. Auch wenn am Ende nicht alle Prüflinge zu hundert Prozent überzeugen konnten, und in zwei Fällen noch einmal eine Nachprüfung angesetzt werden muss, zeigten sich die Prüfer insgesamt doch sehr zufrieden. Dies  besonders zur Freude des Bremervörder Abteilungsleiters Andreas Schubert (1. Dan), aus dessen Verein die meisten Prüflinge an diesem Tag kamen. Schubert selbst konnte nicht anwesend sein, da er sich aktuell auf einem mehrmonatigen Auslandseinsatz der Bundeswehr in der Slowakai befindet. Er ließ es sich aber nicht nehmen, sich per Videoanruf zu der Prüfung zu melden und seinen Schützlingen viel Erfolg zu wünschen. Eine Motivation, die offensichtlich Früchte trug, denn  insbesondere die Prüflinge zum Blaugurt und Violettgurt präsentierten ein gutes bis teilweise sehr gutes Niveau. Erwähnenswert hier die Leistungen der Bremervörder Kindertrainerin Melanie Sikau zum Blaugurt, und vom stellvertretenden Abteilungsleiter Christian Merz zum Violettgurt, die die Doppelbelastung von Vorbereitung und Organisation dieses Tages, sowie der eigenen Prüfung  mit Bravour bewältigten.  Der schwierigsten und umfangreichsten Prüfung stellten sich Enno Klein und Ernesto Shahbazian vom TSV Gnarrenburg. Beide wurden von den Prüfern besonders hart gefordert und bestanden am Ende zum 1. Kyu , Braungurt. Da es für die beiden 18 jährigen somit nun in die anspruchsvolle Vorbereitung zum 1. Dan, Schwarzgurt, gehen wird, bekamen die neuen Dan-Anwärter neben den Prüfungs-Urkunden jedoch auch noch einige kritische Ratschläge der Prüfer mit auf den zukünftigen Weg. Jan Meinke und Sascha Ryll zeigten sich am Ende überzeugt, dass die gute Zusammenarbeit der Karatevereine der Region und der direkte Austausch und Vergleich untereinander ein entscheidender Grund für die hohe Qualität der an diesem Tag gezeigten Leistungen darstellte.