Karate Prüfung in Corona Zeiten

Die Corona-Krise hat in diesem Jahr überall den Sportbetrieb für Monate lahmgelegt. Auch das Karatetraining beim TSV Gnarrenburg musste lange Zeit ausfallen. Seit einigen Wochen darf wieder  trainiert werden. Zunächst nur als Freilufttraining, später dann in den Turnhallen.  Dabei musste ständig der Sicherheitsabstand eingehalten werden.  Übungen am Partner  waren zwar erst wenige Tage vor der Prüfung wieder erlaubt worden, jedoch hatten die Prüflinge keine Zeit gehabt, sich mit entsprechend mit Partner vorzubereiten. Alles in allem also keine idealen Trainingsbedingungen. Trotzdem stellten sich kurz vor der Sommerpause (letzten Freitag) drei Gnarrenburger Karateka erfolgreich der besonderen Herausforderung einer vollkommen kontaktlosen Karateprüfung!

Die Grundtechniken zu demonstrieren, stellte dabei das geringste Problem dar. Was viele nicht wissen: Der Großteil der Karateübungen ist eine reine Bewegungsschule und wird ohne Partner durchgeführt. Gleiches gilt hier für die Kata, dem traditionellen Formenlauf im Karate. Hier lag die größte Schwierigkeit, bedingt durch das monatelange Trainingsdefizit,  im Bereich Kondition.  Schließlich sollen alle Techniken, die mit Hand, Fuß, Knie oder Ellenbogen ausgeführt werden, am Ende sowohl technisch sauber als auch dynamisch ausgeführt werden. Bereits zur Halbzeit hatten demnach alle Teilnehmer bereits gehörig Pulsschlag! Kniffelig wurde es bei den Partnerübungen. Partnerübungen ohne Partner sieht erst einmal schon seltsam aus. Diese aber so zu demonstrieren, dass  Ablauf, Inhalt und Sinn der Übungen auch ohne Partner deutlich wurden,  war für die Prüflinge  extrem irritierend und sehr schwer umzusetzen. Gerade beim in Gnarrenburg betriebenen Wadokai Stil gibt es viele sehr anspruchsvolle Partnerübungen. Auch für  Prüfer  Sascha Ryll war dies die ungewöhnlichste Prüfung seiner fast 20 jährigen Prüfer-Laufbahn. Trotzdem durften am Ende  alle drei Teilnehmer ihre Urkunden entgegen nehmen, und  nun mit Stolz den neuen Gürtel zum weißen Karate-Anzug tragen.