Karate Anwenderlehrgang in Gnarrenburg
Gegen Ende des Jahres lädt die Karateabteilung des TSV traditionell zu ihrem Anwenderlehrgang nach Gnarrenburg ein. In diesem Jahr fand diese Veranstaltung bereits zum elften Mal statt. Und auch wenn aufgrund einer Konkurrenzveranstaltung in Bremen und zahlreicher krankheitsbedingter Abmeldungen deutlich weniger Aktive teilnahmen als im letzten Jahr, tat dies der gelungenen Atmosphäre keinen Abbruch. Insgesamt erschienen immerhin rund 40 Aktive aus 10 Karate Vereinen aus Niedersachsen, Bremen, Bremerhaven und Nordrhein-Westfalen um mit dem Trainerteam um Großmeister Werner Buddrus, 7. Dan Karate, Kampfkunst in Anwendung zu trainieren. Besonders erfreut waren die Gnarrenburger Karateka, auch einige Gäste aus dem Ju-Jutsu begrüßen zu können. Ein Teilnehmer nahm es sogar auf sich, den gesamten Weg aus Bremen mit dem Fahrrad zurück zu legen.
Anwenderlehrgang bedeutet Kampfkunst über die reine Bewegungsschule hinaus. Daher wurde auch fast ausschließlich am Partner trainiert. Ein Konzept, das auch in diesem Jahr wieder voll aufging, und das bei den Teilnehmern sehr gut ankam. Auch das neben Karate- Techniken auch wieder Inhalte aus anderen Kampfkünsten angeboten wurde, stieß auf Begeisterung. So vermittelte Werner Buddrus anschaulich die Wirkungsweise der Techniken aus den klassischen Karate-Katas. Hierbei ging er besonders auf die Bedeutung der Nervendruckpunkte ein, eine Thematik, in der er bundesweit als Experte gilt. Hans-Günter Krauskopf demonstrierte die koordinatorisch sehr anspruchsvolle philippinische Kampfkunst „Modern-Arnis“, bei der mit zwei kurzen Stöckern trainiert wird. Außerdem vermittelte er sehr eindrucksvoll die Wirksamkeit von Hebeltechniken aus dem chinesischen „Chi-Na“, während Jan Meinke eine schweißtreibende Einheit zum Thema „Kickboxen“ anbot. Als besondere Gasttrainer waren Andrea Döpke und Olaf Seifert vom TSV Lohberg dabei. Erstere bot eine Einheit zum Thema Selbstverteidigung speziell für Frauen an, bei der sie nicht nur auf rein technische Aspekte Wert legte. Auch auf die Bedeutung von Stimme, Körperhaltung und einer selbstsicheren Ausstrahlung ging Andrea Döpke ein. Olaf Seifert ging in seinen Einheiten unter dem Oberbegriff „Kakie“ mit dem Gegner quasi auf Tuchfühlung. Dieses Prinzip, das auch mit „klebenden Hände“ übersetzt werden kann, nutzt den engen körperlichen Kontakt zum Gegner, um bei diesem Schwachpunkte zu erspüren und ihm im entscheidenden Moment aus dem Gleichgewicht zu bringen. Yvonne Betke schließlich, kümmerte sich um die jüngsten Teilnehmer und begeisterte diesemit einem Mix aus Koordinationsübungen und Spielen.
Am Ende dieses spannenden, lehrreichen und vor allem verletzungsfreien Tages waren sich Ausrichter und Gäste gleichermaßen einig: Nächstes Jahr sieht man sich in Gnarrenburg wieder, dann zum 12. Karate- Anwenderlehrgang!