Erlebnis Senioreneuropameisterschaft

Schneller, höher, weiter hieß es nicht nur in London wo die Großen der Leichtathletik an den Start gehen. Im dänischen Arhus trafen sich die Leichtathleten ab der Altersklasse W/M 35 bis AK 85+ zur alle zwei Jahre stattfindenden Senioreneuropameisterschaft. Die Ältesten Teilnehmer/-innen gingen mit 90 Jahren an den Start. Eine Qualifikation zur Teilnahme ist hier nicht erforderlich, man muss einem Verein angehören und über einen Startpass verfügen. Die Meisterschaft ist allerdings kein gemütliches Seniorentreffen. Gekämpft wurde in jeder Altersklasse um jeden Zentimeter und jede Sekunde und es wurden auch hier neue Welt/-und Europarekorde aufgestellt. Besonders herausragend in diesem Jahr die deutsche Nationalmannschaft, die mit 148 Gold/-, 127 Silber/- und 132 Bronzemedaillen die Briten klar auf Platz zwei verwiesen. Herausragend mit 90 Jahren, die Estin Hilja Barkhoff die in den Wurfdisziplinen zwei Welt/- und Europarekorde aufstellt. Mit einen Rekord oder einen Platz auf dem Treppchen rechneten die drei Sportler vom TSV Gnarrenburg, Werner Stelljes (M75), Frank Bargmann (M60) und Ralf Rimkus (M55) nicht. Die Teilnahme und der Start im Nationaltrikot waren schon etwas Besonderes und mit Werner Stelljes gab es einen Teamkapitän, der diese Erfahrung bereits 2002 in Potsdam machen durfte. Werner startete bereits am Donnerstag über die 5000m Distanz und viele seiner Mitkonkurrenten waren ihm bereits bekannt und das taxieren wer denn nun wie gut drauf war begann bereits vor dem Wettkampf. Mit dem Startschuss ordnete Werner sich in dem starken Feld der deutschen Läufer ein, die alle das gleiche Tempo liefen, musste aber sehr schnell feststellen, dass nicht gleichmäßig gelaufen wurde und das Tempo immer wieder wechselte aber auch niemand den Mut (er auch nicht) hatte der Spitzengruppe zu folgen. Mit einer Zeit von 24:01 min belegte er einen sehr guten siebten Platz in der Wertung der AK M 75. Leider zog er sich am Freitag eine Verletzung zu, sodass der Start über die HM Distanz am Sonntag nicht möglich war. Die Enttäuschung nach der langen Vorbereitung war schon sehr groß. Zum Halbmarathonstart am Sonntag schien nach zwei Regentagen endlich die Sonne und wir dachten an einen lockeren Lauf. Leider hatten wir uns das Höhenprofil nicht angesehen und 228 Höhenmeter und starker böiger Wind machten die Sache nicht leichter. Dazu war der Kurs mit 80x abbiegen sehr verwinkelt, was ein gleichmäßiges Tempo nicht möglich machte. Es war also keine Strecke, wie man sie von anderen Meisterschaften her kennt, flach, eben und rekordverdächtig. Letztendlich freuten wir uns auf den Einlauf mit einer Schlussrunde im gut besetzten Ceres Stadion von Arhus. Frank Bargmann konnte nach 01:49:22 Std auf Platz 39 in der Wertung der AK M 60 den Lauf beenden. Ralf Rimkus lief kurz nach ihm auf Platz 49 in der AK M 55 in 01:50:02 min in Ziel. Beeindruckt waren wir von den Leistungen der Athleten in allen Altersklassen. Hier wurde auch mit 85 noch um jeden Meter gekämpft, aber auch dem/der Letzten im Ziel noch die Aufmerksamkeit und der Respekt gezollt. Breitensport nach dem Olympischen Gedanken wie er eigentlich sein soll, nicht von Geld diktiert, ohne Diskriminierung, in Freundschaft und mit Fairplay. Das Resümee der Gnarrenburger: Eine tolle Stimmung unter den Athleten, viele Dinge in der Organisation die verbesserungswürdig waren, da waren die Dänen recht gelassen, aber vielleicht 2019 eine erneute Teilnahme, dann in Venedig zu den EMACS.