Ronja Schuldt: Eine der Besten für den TSV Gnarrenburg
„Ronja weist eine gute Aufteilung bei ihren Läufen auf“, lobt Gnarrenburgs Abteilungsleiter Ralf Rimkus seinen Neuzugang.
Ihre derzeitige Bestzeit von 42:00 Minuten auf der Zehn-Kilometer-Strecke dürfte noch lange nicht das Ende der Fahnenstange darstellen. Nicht zuletzt ihr ebenfalls für den TSV Gnarrenburg startender Lebensgefährte Christoph Kundler sowie ihre Zwillingsschwester Lena treiben sie immer wieder zu neuen Höchstleistungen an. Zumindest Kundler hält die Sportlerin dabei noch in Schach. „Ich laufe zwar am Anfang auch mal hinter Christoph hinterher, aber irgendwann überhole ich ihn dann“, verrät Ronja Schuldt.
Kundler kann seine Freundin dann aber auf der Arbeit mal in die Schranken verweisen. Schließlich ist der gebürtige Gnarrenburger als stellvertretender Leiter des Amtes für Naturschutz beim Landkreis Rotenburg zumindest zeitweise ihr Chef. „Das bekommen wir aber ganz gut hin“, versichert die technische Angestellte im Öffentlichen Dienst. Da die derzeitige Amtsleiterin nach Oldenburg geht, wird Kundler wohl demnächst dauerhaft ihr Vorgesetzter. Ronja Schuldt erwartet, dass ihr Lebensgefährte sie aber auch rein sportlich in Zukunft in die Tasche stecken wird: „Am Anfang musste ich schon immer auf Christoph beim Laufen warten. Aber er holt immer mehr auf. Und irgendwann wird Christoph auch schneller sein als ich. Er ist schließlich ein Mann.“
Lena Schuldt ist jetzt schon schneller als ihre Zwillingsschwester, sie büßte ihren Vorsprung auf die Schwester aber nach einer dreiwöchigen Zwangspause nach einer Operation wegen eines Oberbauchbruches ein. „Da war ich dann sogar schneller“, so Ronja Schuldt. Die gebürtige Kielerin verbindet noch viel mit der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Schließlich teilen sich Ronja und Lena Schuldt ein Pferd, das in einem Stall in Kiel steht. „Ich liebe es, mit unserem Wallach Kenny in die Natur und in den Wald zu reiten“, so Ronja Schuldt. An Turnieren nimmt sie aber nicht teil. Dafür haben die Schuldt-Zwillinge aber auch länger etwas von ihrem Pferd. „Wenn ein Pferd auf Turniere geschickt wird, verbraucht es sich oft recht schnell. Das Problem haben wir mit Kenny nicht“, sagt die Umweltschützerin.
Lena und Ronja Schuldt eint noch ein weiteres Hobby. „Wir fahren gerne zusammen mit dem Rennrad“, lässt Ronja Schuldt wissen. Die Zwillingsschwestern verbringen auch so manchen Urlaub gemeinsam. In dieser Woche wollten sie eigentlich zusammen nach Bologna fliegen, um eine Freundin zu besuchen. Die Corona-Pandemie machte den beiden aber einen Strich durch die Rechnung. Die gemeinsame Freundin sei mittlerweile auch wieder in Deutschland.
Ronja Schuldt möchte über kurz oder lang die magische 40-Minuten-Grenze über die zehn Kilometer knacken. Beim Wilstedter Abendlauf ist sie zumindest als Dritte im Hauptlauf der jüngeren Geburtsjahrgänge schon mal unter 42 Minuten geblieben. Da die Strecke in Wilstedt aber nicht amtlich vermessen ist, gilt diese Leistung nicht offiziell als neue Bestzeit. Gerne hätte sie beim Sommerzeitlauf des TSV Gnarrenburg eine neue Bestzeit aufgestellt. Die für den 5. April vorgesehene Veranstaltung fällt aber aus (siehe nebenstehenden Bericht). „Das ist schon sehr schade, weil ich sonst kaum die Gelegenheit habe, bei einem Lauf meines Vereins zu starten“, bedauert „Ronni“ Schuldt die Absage. Der Wettbewerb soll aber eventuell noch in diesem Jahr nachgeholt werden.
Wichtiger als das Aufstellen neuer Bestzeiten ist Ronja Schuldt der Event-Charakter bei einer Veranstaltung. „So haben Lena und ich uns auch in einem Urlaub mal einen Halbmarathon in Aachen rausgepickt, bei dem wir durch drei Länder, also durch Deutschland, Holland und Belgien, gelaufen sind“, sagt die studierte Volkswirtschaftlerin, die einen Master im Umweltmanagement besitzt. Es könne auch mal sein, dass die beiden 30 Kilometer oder mehr mit dem Rennrad zu einem Lauf fahren. „Wir haben sehr häufig die gleichen Gedanken und verstehen uns blind“, betont Ronja Schuldt.
Ob sie eineiige Zwillinge seien, hätten sie noch nicht testen lassen. In Zukunft wolle „Ronni“ Schuldt vermehrt Halbmarathon-Läufe bestreiten. Im Herbst möchte sie dann in Bremen auch ihren ersten Marathon absolvieren. „Ich gehe davon aus, dass ich durch das Marathon-Training auch auf den kürzeren Strecken besser werde“, erklärt die Angestellte. Das derzeit pausierende Training mit dem Lauftreff vermisse sie sehr.
Osterholzer Kreisblatt/Karsten Hollmann